11/12/2013

Alles neu


Als ich auf dem Dach des Siam@Siam Hotel in Bangkok stehe und den tollen Ausblick über die Stadt betrachte, fallen mir nur 2 Worte ein: „Hello Asia!“
Wie ein Wald aus Hochhäusern wachsen die Gebäude um mich herum in die Höhe. Grau überzieht der bewölkte Himmel das Bild der Stadt. Unter mir tönt das Leben. Ich höre die ratternden Tuktuk-Motoren und das unablässige Gehupe, welche als Geräuchkulisse das bereits chaotische Straßenbild noch steigern. Hoch oben auf der Dachterrasse des Boutiquehotels komme ich mir noch als unerschrockene Entdeckerin vor, welche sich nun aufmachen soll die Tiefen Bangkoks kennenzulernen.

Nachdem ich dann aber die sichere Umgebung des Hotels verlassen habe, und mich mit einer Welt konfrontiert sehe, die in keiner Form mit dem mir Bekannten übereinstimmt, zögere ich. Die überfüllte Straße mit den drängelnden Tuktuks, der beißende Geruch, welcher mir von den Ständen der Durianverkäufer her in die Nase steigt, vermischt mit Autoabgasen, und die Taxifahrer die mir hinterherlaufen, um mich für eine Fahrt zu gewinnen, schüchtern mich ein. Dazu noch die vielen fremden Menschen, die wie ein Strom an mir vorbeigleiten. Dieser Cocktail an Stadtleben, welcher sich mir präsentiert, lässt für kurze Zeit meinen Wagemut verfliegen und ich fühle mich nur verlassen. Die Fremde prallte mir entgegen und mein Gehirn kommt nicht nach alle neuen Eindrücke zu verarbeiten.




Gleichzeitig regt sich in mir aber auch Empörung. Ich schwelge doch nicht in monatelanger Vorfreude, um jetzt hier eingeschüchtert am Bürgersteig zu stehen? Wie kann die Fremde, auf die ich so neugierig war, mich plötzlich so verunsichern? Ich zwinge mich genauer hinzuschauen. Anstatt alles auf einmal auf mich einwirken zu lassen, versuche ich die Details einzeln zu erfassen. Und plötzlich ist alles weniger bedrohlich. Einige der mir entgegenkommenden Menschen schauen mich mit freundlichem Gesicht an. Trotz des Durcheinanders auf der Straße, scheint der Verkehrsstrom einem mir unbekannten Gesetz zu folgen, das ihn irgendwie fließen lässt. Ich bemerke die kleinen goldenen und hölzernen Tempel, welche vor den Gebäuden, beschmückt mit Blumenkränzen und anderen Gaben, die bösen Geister fernhalten sollen. Schritt für Schritt nähere ich mich meiner Umgebung. Erwartungen und Unsicherheiten blende ich aus, lasse sie hinter mir, und trete der Stadt wie ein ungeschriebenes Blatt entgegen. Langsam zeichnet sich ein Lächeln in mein Gesicht und ich werde mir bewusst: Ich bin da. In Thailand. In Südostasien. Ich bin in der Welt angekommen.


Im nächsten Post will ich euch erzählen, was es Interessantes in Bangkok zu machen gibt. Oder eine kleine Auswahl dessen. Denn die Hauptstadt Siams hat eine Menge zu bieten!

Liebe Grüße,

Shelly

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